Montag, 30. Juni 2014

Tänzer und Student

Sicher haben sich viele von euch, genauso wie ich, schon gefragt ob man als Tänzer nur Zeit für den einen Beruf hat (oder eher Berufung). Tatsache ist, dass immer mehr professionelle und semi-professionelle Tänzer nicht nur das eine Standbein haben.

In diesem Post möchte ich euch einige 'Modelle' näher bringen, die bewährte und bekannte Tänzer bewiesen haben. Los geht's!

Die nette Alice Williamson vom Staatsballett Berlin hat nicht nur ihren eigenen Blog, sie ist auch Designerin! Alice stellt unter dem Namen 'Designed by Alice' Ballettröcke, Trikots und ganz süße Püppchen (ihre "little beings") her. Mittlerweile ist das Geschäft so groß, dass sie nicht mehr alles selber nähen kann. Ihre Stoffe sind immer außergewöhnlich und nur gaaanz kurz auf Lager - das ganze ist also ein hochexklusives Geschäft!

Deanna Pearson und Danielle Muir in Designed by Alice

Der gute Bennet Gartside wiederrum ist nicht "nur" Erster Solotänzer des Royal Ballet, sondern produziert auch nebenbei eigene Kurzfilme. Seine Produktion 'Sarah' über die Arbeitsmoral von Sarah Lamb, ebenfalls RB, habe ich bereits in diesem Post für euch gezeigt.

Sarah Lamb und Carlos Acosta
Ein eher 'kleines' Beispiel ist Madison Keesler, die zur Zeit beim English National Ballet unter Vertrag steht und für deren Nachwuchs-Award nominiert ist. In diesem Interview mit Dance Magazine spricht sie über ihre Freizeit: Schauspielkurse, Spanisch-Unterricht und Gitarre lernen.





Ich selbst studiere zur Zeit Kulturmanagement für meine 'Karriere danach', falls es denn was werden sollte mit der Karriere. ;)

xoxo
@pianives

Dienstag, 10. Juni 2014

Update: Batsheva's Gaga Dance

Wie angekündigt war ich ja letzte Woche, am Mittwoch den 4. Juni, im St. Pöltener Festspielhaus bei einer Masterclass der Batsheva Company anzutreffen. Falls ihr den Post noch nicht gesehen habt; hier lang! Ich hab mich sehr über die große Besucheranzahl gefreut!

Naharin in einem Workshop

Kurz nach elf Uhr spazierte unser Trainer Hillel Kogan in den ganz in schwarz gehaltenen Probesaal, der uns zugeordnet wurde. Kogan ist Naharins' Rehearsal Director und selbst schon seit vielen Jahren im Business. Es folgten dann 1,5 Stunden voll Gaga-Tanz, entwickelt vom Direktor selbst. Kurz ein Auszug der Beschreibung:

"Gaga challenges multi-layer tasks. 

We are aware of the connection between effort and pleasure, we are aware of the distance between our body parts, we are aware of the friction between flesh and bones, we sense the weight of our body parts, yet, our form is not shaped by gravity... we are aware of where we hold unnecessary tension, we let go only to bring life and efficient movement to where we let go . . . We are turning on the volume of listening to our body(...)"

-Ohad Naharin

Persönlich gefällt mir der Stil, der uns in der kurzen zeit näher gebracht wurde sehr, sehr gut. Die meisten Formen von zeitgenössischem Tanz, besonders die, die an österreichischen Schulen unterrichtet werden, vernachlässigen meiner Meinung nach Form und Musikalität. Ganz im Gegenteil dazu steht Gaga. Im contemporary dance wird der Fokus vor allem auf das Innere im Körper gerichtet, wodurch viele Tänzer sich so sehr "in sich" verlieren, dass sie auch den Ausdruck und die Verbindung zum Publikum verlieren. Naharin jedoch legt Wert auf das "wach sein" der Augen und des Gesichts, außerdem ist es mehr als erwünscht auch schwierige Bewegungen, so wie hohe Beine, auszuführen.

Tänzer des Semperoper Balletts in "In the middle, somewhat elevated"  (Foto: Angela Sterling)


Leider konnten wir uns keine Vorstellung der gastierenden Company mehr ansehen und auch die für denselben Tag angesetzte Probe wurde verlegt. Wir bekamen jedoch ein Ensemblemitglied zu Gesicht, ein junger Mann machte die Masterclass mit. Und somit auch schon zum nächsten Thema: Der junge Tänzer war Teil von Batsheva II, das heißt von der "jungen", "zweiten" Truppe. Ich möchte euch hier einen Artikel verlinken, in dem beschrieben wird, wie man sich in einer Junior-Company zu verhalten hat.

Abschließend: Ich werde auch nächste Saison bei den Masterclasses anzutreffen sein! Die erste wird gehostet vom Semperoper Ballett aus Dresden, wenn jemand interessiert sein sollte, schaut doch auch vorbei!

xoxo
@pianives

Dienstag, 3. Juni 2014

Finals

Jeder Student kennt dieses Problem: die viel gefürchteten "Finals" am Ende des Semesters. Wer glaubt, die Matura/das Abi wäre hart gewesen, hat offensichtlich keine Ahnung. Denn bei jeder Prüfung kommt auf den Studenten ein ähnliches Arbeitspensum zu wie damals, als man mit 18 weinerlich die Abschlussarbeiten schrieb.

Wie macht ihr das mit dem Lernen? Sicher hattet ihr auch so eine pseudo-buddhistische Lehrerin wie ich, die euch mit dem Lernen im "Alpha-Zustand" weiterhelfen wollte. Die meisten von uns sind in diesen Stunden einfach nur eingenickt, und die fand das auch noch toll ("So nimmt das Unterbewusstsein die Information am Besten auf!"). Aber auch ihr habt sicher schon herausgefunden, dass ihr zu bestimmten Uhrzeiten, mit bestimmten Techniken am erfolgreichsten die Zeit verstreichen lässt.

Die einen lernen alles auswendig, und dass die ganze Nacht lang. Und jedes Mal wenn ich solch eine Geschichte höre, frag ich mich nur: Wie? Wie entzieht man sich eine ganze Nacht lang den Ablenkungen von Youtube, TV und Co., ganz zu schweigen von der Tatsache, dass das Badezimmer ganz offensichtlich dringend geputzt werden sollte und eigentlich wollte ich ja auch noch dieses eine Rezept ausprobieren, von dem ich neulich gelesen hab.

"Wann wurdest du zum Experten für thermonukleare Astrophysik?" - "Gestern nacht."


Im Moment bekämpfe ich meine nicht vorhandene Motivation zu lernen, mit der Verfassung dieses Posts. Aber ehrlich, wie schafft ihr es, denn inneren Schweinehund auszutricksen, und schließlich doch was für die Uni zu tun?

Auf die Frage "How to motivate yourself to study" spuckt Google etwa 1,5 Millionen Ergebnisse aus. Hier hab ich für euch die tidbits meiner Suche zusammengestellt:

1) Das Prokrastinieren muss aufhören! Ja, das Wort "to procrastinate" kann man auch direkt ins Deutsche übersetzen. Die Bedeutung ist und bleibt: Schieb nichts mehr auf! Die liebe Jane von learning fundamentals spricht über ihre Erfahrung, dass das Aufschieben alles nur noch schlimmer macht. (wenn ihr mehr von ihr hören wollt, klickt hier) Sie zwang sich selbst, um ihre 11000 Wörter umfassende Arbeit zu vervollständigen, wenigstens 500 Wörter am Tag zu schreiben. Egal, wie schlecht der output im Endeffekt war. Und die Moral daraus ist: Einfach mal Anfangen, um des Anfangens willen! Wenn man erstmal die schrecklichen ersten 5 Minuten hinter sich hat, kann es nur noch voran gehen.



2) Das alles hat ein Ende. Wer das Licht am Ende des Tunnels nicht sieht, wird nie hinaus finden und für immer im Dunkeln umher staksen. Das soll ne Metapher sein für die dunkle Zeit, die wir Studenten grad durchleben müssen. Denn die Finals werden ein Ende haben, so oder so! Haltet euch vor Augen, dass die lang ersehnten Ferien kommen werden ... und wenn's sein muss dann klebt euch Bilder von Urlaubsdestinationen an die Wand. Ich glaub' ich muss kurz was ausdrucken gehen...

3) Der richtige Ort zum Lernen ist essentiell. Zuhause vor dem (noch) ausgeschalteten Fernseher am Kaffeetisch zu hocken ist vielleicht nicht die ideale Voraussetzung für eine gute Lernsession. WikiHow beschreibt gleich als ersten Punkt im "How to study" Tutorial die richtige Umgebung. Ruhig sollte es sein, genug Platz bieten um sich ausbreiten zu können und keine Ablenkungen liefern. Persönlich lerne ich zwar meistens zuhause am Schreibtisch, dennoch liegt sehr viel Wahrheit darin, dass man ausserhalb besser lernt. In einer Bibliothek oder dem Coffeeshop nebenan, ist man mehr oder weniger gesellschaftlich gezwungen zumindest beschäftigt auszusehen. Und das kann man ja auch gleich wirklich sein. Oder nicht?

4) Ziele smart setzen. Irgendwo in eurer Laufbahn als Schüler beziehungsweise Student habt ihr sicher mal von der Formel "SMART" gehört. Sie bezeichnet den richtigen Weg sich Ziele zu setzen, was wiederrum wichtig für's Lernen ist. S steht für "Spezifisch", M für "Messbar", A für"Angemessen", R für "Realistisch" und T für "Terminiert". Näheres zu dieser Formel findet ihr auf Wikipedia!

5) Denk daran, wie du am Tag der Prüfung im Saal sitzt. Dieser letzte Punkt kommt direkt von mir - denn das ist es, was mich meistens noch zu dem Extra-bisschen Büffeln pusht. Die Vorstellung, wie ich vor dem Angabezettel sitze und mich ärgere, dass ich nichts gelernt habe, ist für mich die größte Motivation.

Also, ich mach mich jetzt an die Arbeit ... denke ich.


xoxo
@pianives